Frautor

Monday, March 29, 2021

 

Rotary errichtet mit dem "neuen Frautor" ein Denkmal in Steyrdorf

 

Ein Projekt, das mit zehn Jahren Vorlaufzeit nun endlich realisiert werden konnte, sorgte auf diversen Sozialen-Medien-Kanälen für regen Diskussionsstoff. Wo sich einst eines von acht Toren in die mittelalterliche Stadt befand, wurde vom Rotary Club Steyr eine Cortenstahl-Skulptur errichtet, um die Silhouette des historischen Frautors nachzuzeichnen.

 

Erst im Frühjahr des Vorjahres wurde der Panoramaweg, der den Blick auf die Stadt fördern soll, mit der Errichtung der letzten von insgesamt zwölf Stelen am ehemaligen Brückenkopf beim Neutor fertiggestellt. Nun wurde dieser mit dem "neuen Frautor" vollendet.

 

Mit der oberösterreichischen Landesausstellung ARBEIT WOHLSTAND MACHT, die ab April in Steyr stattfinden wird, ergab sich eine neue Chance, das Projekt, das schon so lange mit viel Enthusiasmus und großer Energie verfolgt wurde, umzusetzen. "Es galt viele bürokratische Hürden zu überwinden und wir wollten das Konzept Frautor auf keinen Fall gegen großen Widerstand mit Druck realisieren. Wichtig war uns auch, dass wir im Club auf breite Zustimmung gestoßen sind", meint der amtierende Präsident des Rotary Clubs Steyr, Alexander Stellnberger.

 

Im Fokus des Engagements stehen bei Rotary neben sozialen Projekten auch kulturelle und ökologische Kompetenz. "Wir wollen uns neben der sozialen Verantwortung, die wir in der Stadt übernehmen, auch für kulturelle Entwicklung und Umweltschutz einsetzen", so Alexander Stellnberger. Dessen Nachfolger, der President-elect, Architekt Gernot Hertl, wurde mit der Gestaltung und Planung des Denkmals "Frautor" betraut. "Wir weisen an unterschiedlichen Orten in der Stadt auf archäologische Themen hin und schärfen somit die Sinne des Betrachters dafür", erklärt Hertl.

 

Der Architekt, der es gewohnt ist, dass Gebäude auch irritieren können, wundert sich über die polarisierende Haltung der Bevölkerung: "An mehreren Stellen wird in der Stadt auf archäologische Spuren lediglich im Boden aufmerksam gemacht. Viele erkennen die Absicht dahinter nicht, weil die Kontur im Pflaster untergeht. Mit der Sichtbarmachung in der dritten Dimension erreicht man eine ganz andere Wirkung. Erst durch die räumliche Darstellung wird die ursprüngliche Prägnanz des Frautors spürbar."

 

Mit dem Anbringen einer entsprechenden Hinweistafel, die für Mitte April geplant ist und für Aufklärung sorgen soll, werden wohl auch die hitzigen Diskussionen und diversen Spekulationen über Funktion und Sinnhaftigkeit des Denkmals deutlich abnehmen. Und vielleicht wandelt sich die Irritation ja sogar bei den Betrachter*innen in Dankbarkeit für dieses einzigartige Geschenk an die Stadt.